Zu den "klassischen" Beweggründen für die Wohnortwahl auf dem Land gibt es wichtige Attraktivitätsfaktoren. Die Versorgung muss für die Bürger in komfortabler Reichweite sein (Lebensmittel, Schulen, Kitas, Ärzte sowie Ämter). Der ÖPNV muss in hohen Frequenzen verkehren. Auch die Punkte, niedrigere Anonymität, weniger Lärm, geringer Versiegelungsgrad und hohes Traditionsbewusstsein als in Städten, sind nicht zu vernachlässigen. Unser Landschaftsbild muss weiterhin höchste Priorität haben. Dazu gehören auch Bauernhöfe / Landwirtschaft, die den Landschaftscharakter prägen, ohne z. B. Tierhaltung nur im Stall. Und auch die regionale Erzeugung von Lebensmitteln.
Gezielte Innenentwicklung muss gefördert werden, um eine flächenhafte Ausdehnung von Wohngebieten und somit das Aussterben der Ortskerne zu vermeiden. Zudem könnte die Attraktivität von Nachnutzungen leerstehender Gebäude durch Erneuerung oder Erweiterung erhöht werden.
Politik und örtliche Banken sollten ein Genossenschaftsmodell auflegen, an dem die Rabenauer Genossenschaftsanteile zeichnen können. In Kooperation mit dem Seniorenzentrum in Londorf könnte z.B. eine Wohnanlage mit kleinen Wohnungen in der Nähe des Zentrums entstehen. Selbständiges Wohnen, solange es geht, mit Hilfsangeboten in der Umgebung des bisherigen sozialen Umfelds.
Die berufliche Tätigkeit beider Elternteile ist heute Realität – sie ist sowohl ökonomisch notwendig als auch eine Frage der Selbstverwirklichung. Die Erreichung dieses Ziels kann nur gelingen, wenn es bedarfsgerechte und hochwertige Betreuungsangebote mit entsprechenden, für berufstätige Eltern passenden Öffnungs- und Betreuungszeiten für Kinder aller Altersgruppen gibt. Wir müssen mindestens zwei neue Kita-Gruppen einrichten, für die es weder Räume noch Personal gibt. Wir haben für einen Neubau votiert. Eine Übergangslösung, etwa den Bürgersaal in Londorf, mit dem erforderlichen Rückbau hätte die Neubaukosten (nach Abzug der zu erwartenden Zuschüsse) annähernd erreicht und die Neubauentscheidung wäre nur um einige Jahre verschoben worden. Die Übernahme der Betriebskosten durch Bund und Land werden wir wohl im Klageweg erreichen müssen.
Für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie sind gute Betreuungsangebote und eine intakte Schullandschaft vor Ort von entscheidender Bedeutung. Der Erhalt der Standorte unserer Gesamtschulen und Grundschulen hat weiterhin oberste Priorität. Für uns gilt weiterhin:
Kurze Beine - kurze Wege!
In unserem ländlichen Raum ist es dringend notwendig neue und zentrale Versorgungsformen zu schaffen. Hier müssen unterschiedlichste Leistungen aus den Bereichen Medizin, Pflege und soziale Betreuung vernetzt werden.
Unser Wald hat verschiedenste Aufgaben, die er bewältigen muss. Einerseits eine Schutz- und Landschaftspflegefunktion, eine Erholungs- und Freizeitfunktion und seine wirtschaftliche Nutzfunktion. Hier gilt es durch gezielte Maßnahmen wie z.B. Waldrandgestaltung, Pflanzung seltener Baumarten, Pflanzung von Mischbeständen, Schaffung von Nisthilfen, pflege des Rad- und Gehwegenetzes usw. diese Funktionen in Einklang zu bringen. Hier für und mit den Bürgern Lösungen zu finden ist eine lohnende Aufgabe. Beteiligung der Rabenauer Bürger an der Wiederaufforstung z. B. durch Verkauf von Setzlingen und der gemeinsamen Pflanzung mit Fachkräften.